Ein lange gehegter Wunsch der Chormitglieder ging am 16.7.1922 in Erfüllung. An diesem Tage fand zum ersten Male seit Bestehen der Pfarrgemeinde das Dekanatsfest der Kirchenchöre des
Dekanates Hamborn in Eppinghoven statt. Die ganze Pfarrgemeinde nahm daran teil. Der Chor sang die vierstimmige "HubertiMesse". Nach der Festandacht fand im Festzelt neben der Wirtschaft Fahnenbruck (heute
Freesmann) die weltliche Feier statt.
Am ersten Dekanatsfest des neugebildeten Dekanates Dinslaken, im August 1927, konnte der Chor, infolge Erkrankung des Dirigenten, nicht mit musikalischen Darbietungen aufwarten. Es nahmen aber trotzdem zahlreiche
Sänger an den Veranstaltungen, und insbesondere mit der Chorfahne am Festzug teil.
Das Jahr 1928
Der 14. Oktober 1928 war ein Freudentag für die Pfarrgemeinde und insbesondere für den Kirchenchor. Die neue Kirche wurde durch ihre vorläufige Weihe ihrer Bestimmung übergeben. Gleichzeitig feierten Chor und
Gemeinde das 25jährige Priesterjubiläum des Herrn Präses Pfarrer Boußeljon. Erstmals konnte der Chor auf der geräumigen Orgelbühne singen. Er sang die vierstimmige "Georgius-Messe" mit Orchesterbegleitung.
Am 29. August 1929 fand die feierliche Grundsteinlegung des neuen Saales Fahnenbruck (Freesmann) statt. In der Urkunde heißt es u.a.:
Dieser Grundstein zum Bau eines Saales für Herrn Gustav Fahnenbruck in Eppinghoven wurde von seitens des Kirchenchores Cäcilia gelegt am 29. August ds. Jahres, im 11. Jahre nach
Beendigung des großen Weltkrieges, im 5. Jahre der Reichspräsidentschaft von Hindenburg, im Jahre, als das Luftschiff Graf Zeppelin den ersten großen Weltflug unternahm und erfolgreich beendete, als Herr Fuchs
Oberpräsident der Rheinprovinz, Herr Bergemann Regierungspräsident von Düsseldorf, Herr Schluchtmann Landrat des Kreises Dinslaken, Herr Dr. Schloessin Bürgermeister zu Voerde, Herr Boußeljon Pfarrer zu Eppinghoven
und Herr Arnold Jansen Dirigent des Kirchenchores Cäcilia war. Herr Gustav Fahnenbruck war Vereinswirt des Kirchenchores und Fräulein Adele des Gastwirts einzigstes Töchterlein. Ein Glas Bier 4/20 Liter kostet 20
Pfg., ein kleiner Wacholder ebenfalls 20 Pfg. und ein Spellener Klarer mit Zucker 15 Pfg.
Die Urkunde schließt mit den Worten:
Wir grüßen die Nachkommen, die später diesen Stein heben sollten und rufen Ihnen zu: Seid gegrüßt von denen, die vor euch waren. .
Das Jahr 1932
Von besonderer Bedeutung war die Gesangstunde am 10. November 1932. In ihr wurde Küster Joseph Janssen durch den Präses Pfarrer Boußeljon als Dirigent in sein Amt eingeführt. Gleichzeitig feierte der Chor die
Vermählung der Vereinswirtin Fräulein Adele Fahnenbruck mit Herrn Karl Freesmann aus Dingden, der am genannten Abend seinen Einstand gab.
Die Zeit des Nationalsozialismus
Nach einer Reihe von Jahren wurde der Chor im Jahre 1936 wiederum mit der Durchführung des Dekanatsfestes beauftragt und löste die Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit aller beteiligten Chöre.
Als Pfarrer Heinrich Schmitz am 24. September 1939 als neuer Präses des Chores eingeführt wurde, hatte der 2. Weltkrieg begonnen
und so mancher junge Sänger stand schon unter den Waffen und im Laufe der 5 Kriegsjahre wurden immer mehr zur Wehrmacht eingezogen. Trotzdem blieb der Chor immer aktiv, d.h. er hielt regelmäßig seine wöchentliche
Probe und sang allsonntäglich den Choral im Hochamt. An den Festtagen sang der Chor ein mehrstimmiges Hochamt, obwohl die einzelnen Stimmen nicht gerade immer sehr stark besetzt waren. Der seit Jahresfrist neue
Dirigent, Herr Martin Klinkenberg, verstand es meisterhaft, auftretende Schwächen zu überbrücken. Nach kurzer Unterbrechung gegen Kriegsende konnte der Chor bereits am 6. Mai 1945, anläßlich des "Ewigen
Gebetes" wieder mit Festgesang aufwarten und am Fronleichnamstage, als zum ersten Male die Sakramentsprozession durch Voerder Gebiet zog, da war es der Kirchenchor, der mit dazu beitrug, die Herzen aller
Teilnehmer und aller Zuschauer höher schlagen zu lassen. Obwohl allmählich nach und nach einzelne Chormitglieder aus dem Kriege zurückkehrten, bedurfte der Chor doch dringend einer Verstärkung durch neue, jung
Sänger. Am Sonntag vor dem Fest der hl. Cäcilia (18. November 1945) wurde in der Pfarrkirche eine Werbepredigt für den Kirchenchor gehalten. 10 jüngere Männer traten dem Chor bei, so daß er wieder 40 Sänger zählte.
Das Jahr 1946
Anläßlich des 100jährigen Bestehens des Chores,
das wegen der Kriegsereignisse erst ein Jahr später und zwar am 18. August 1946 gefeiert werden konnte, fand das Dekanatsfest des Dekanates Dinslaken in Eppinghoven statt. Rund 450 Sänger und Sängerinnen nahmen an den Veranstaltungen teil und somit wurde dieser Festtag zu einem weiteren Höhepunkt in der Geschichte des Kirchenchores.
Kirmessonntag 1949 feierte der Chor das 150jährige Bestehen des Vereinslokals FahnenbruckFreesmann. Der Chor überreichte dem Vereinswirt zum Festtag eine, kunstvoll geschnitzte Wandtafel mit der Aufschrift
"Schild zu Bethlehem 1799'.
Ebenfalls im Jahre 1949 erhielt die Pfarrkirche St. Johannes zur großen Freude des Chores eine neue Orgel unter teilweiser
Verwendung des alten Materials. Am 18. Dezember feierte der Chor mit der ganzen Pfarrgemeinde das 25jährige Priesterjubiläum des Präses Herrn Pfarrer Schmitz.
Am 28. Dezember 1949 fand nach längerer Unterbrechung erstmals wieder zum Jahresabschluß eine Johannisfeier mit dem traditionellen Würstchenessen statt.
Am 21. Juli 1958 trafen sich die Kirchenchöre des Dekanates wiederum in Eppinghoven zu ihrem Dekanatsfest.
Zu den schönsten Erlebnissen gehörte im Jahr 1958 ein zweitägiger Ausflug nach Rüdesheim, an dem 43 Sänger teilnahmen. Weitere unvergeßliche Eindrücke hinterließen die mehrtägigen Ausflüge zum Oberrhein, zur Mosel
und zur Nordseeinsel Juist.
Noch in guter Erinnerung ist den Sängern ein Einkehrtag am 5.3.1961 in der BenediktinerAbtei Gerleve, an dem die Chormitglieder geschlossen teilnahmen.
Am 16. Februar 1964 wurde Pastor Johannes Garrelt von den Haushaltsvorständen zum Pfarrer von Eppinghoven gewählt und neuer Präses unseres Chores. In einem Filmbericht, der aus Anlaß der Pfarrerwahl und Einführung im
Fernsehen gezeigt wurde, war auch der Chor zu sehen und zu hören.
Ein weiteres außergewöhnliches Ereignis war das 40jährige Priesterjubiläum unseres Ehrenpräses Pfarrer i. R. Heinrich Schmitz am 20. Dezember 1964. Aus diesem Anlaß sang der Chor in der Festmesse am 2. Weihnachtstag
in der St. Ludgerus Kirche in Walsum und brachte dem Jubilar beim anschließenden Empfang ein Ständchen. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, daß der Chor mehrere Jahre nach Darfeld fuhr, um seinem Ehrenpräses
zum Namenstag zu gratulieren und ein Ständchen zu bringen.
Das wohl größte Ereignis im Jahre 1966 war die Weihe unserer neuen Fahne am 5. Juni. Sie wurde von Fräulein Bienen aus Walsum entworfen. Die Ausführung besorgte die Firma van den Wyenbergh in Kevelaer. In der aus
Anlaß der Fahnenweihe abgehaltenen kirchenmusikalischen Andacht wirkte auch der Kirchenchor Heilig-Geist, Hiesfeld, mit, ebenfalls unter der Leitung unseres Dirigenten Gerhard Maas.
Am 23. April 1965 wurde unser inzwischen leider verstorbener, langjähriger Dirigent Herr Martin Klinkenberg 80 Jahre alt. Für die Sänger war es ein unvergessenes Erlebnis, gemeinsam mit dem Chor St. Dionysius und dem
Männerquartettverein Walsum dem betagten Dirigenten ein Ständchen zu bringen.
Bei der Ausführung des 1. Spatenstiches für den neuen Sportplatz des Sportvereins Rheinwacht Eppinghoven am 28. Oktober 1967 trat der Kirchenchor erstmals unter dem neuen Dirigenten, Herrn Heinrich Potthoff, aus
Walsum an die Öffentlichkeit.
Am 22. September wirkte der Chor bei der Feier des 60jährigen Bestehens der KAB Eppinghoven mit, ebenso bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung zu Gunsten des Kindergartens am 29. Dezember.
Ehrenpräses Pfarrer i. R. Heinrich Schmitz vollendete am 4. Februar 1968 sein 70. Lebensjahr. Zu den zahlreichen Gästen zählten auch die Sänger unseres Chores.
Am 25. Oktober 1970 feierte der Chor sein 125-jähriges Bestehen in einem Festakt mit den Chören:
St. Dionysius Walsum, Herz-Jesu Overbruch und dem Männerquartett Walsum.
Leider verringerte sich die Zahl der aktiven Sänger zum Ende des Jahres von 35 auf nur noch 30 Sänger und verringerte sich 1971 sogar auf nur 27 Sänger. In diesem Jahr nahm der Chor für immer Abschied von seinem
Ehrenvorsitzenden Heinrich Krinn und dem langjährigen Pastor und Ehrenpräses Heinrich Schmitz.
Das Jahr 1972 stand ganz im Zeichen der 8tägigen Romfahrt mit insgesamt 70 Teilnehmern. Die Sängerzahl erhöhte sich bis zum Ende des Jahres wieder auf 30 Sänger.
Dirigent Heinz Potthoff legte im Oktober des Jahres 1973 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Als Nachfolger konnte Dirigent Rainer Burczyk gewonnen werden. Der Ausflug führte den Chor in diesem Jahr nach
Groß-Reken. Erstmalig wandte der Chor sich unter dem neuen Dirigenten moderner Kirchenchorliteratur zu und brachte mit den Chören HerzJesu Oberlohberg, St. Barbara Möllen, dem Frauenchor Möllen und dem MGV
Rheinklang Möllen eine moderne Messe mit rythmischen Einlagen zu Gehör.
Sänger und Pfarrangehörige waren von der im Jahre 1975 durchgeführten Wallfahrt nach Lourdes noch lange tief beeindruckt. In diesem Jahr gab der Chor zum 1. Mal ein weltliches Konzert
anläßlich der DINTage in der ausverkauften Stadthalle. Neben den zuvor erwähnten Chören wirkten die Solisten Viktoria Gassner und Paul Pokorny und das Theaterorchester der Stadt Oberhausen mit.
Im Jahre 1976 verstarben der frühere Dirigent und Küster Josef Jansen und der ehemalige Dirigent Heinz Potthoff. Zum Ende des Jahres stieg die Sängerzahl wieder auf 33 an. Der Jahresausflug führte den Chor 1976 nach
Heidelberg.
Die Teilnahme an einem Sängerfest führte den Chor 1977 nach Moselkern. Höhepunkt des Jahres war jedoch das Weihnachtskonzert in der Kirche und in der Stadthalle unter Mitwirkung des Quartettvereins
Dinslaken-Hiesfeld, Gemischter Chor Frohsinn, Gemischter Chor Oberlohberg, MGV-Oberhausen und dem MandolinenOrchester Barmingholten. Die Zahl der Sänger kletterte auf 38.
1979 nahm unser Chor an einem großen Konzert zum 100jährigen Bestehen des Chores Ossian Oberhausen teil und gestaltete zusätzlich noch eine umfangreiche musikalische Krippenfeier mit anschließender Christmette!
1980 unternahm der Chor einen großen Ausflug zu den Festspielen nach Oberammergau.
Im Jahr 1983 ging es von einem außergewöhnlichen Ereignis zum nächsten. Es wurden 2 Langspielplatten besungen und ein großes Advents und Weihnachtskonzert mit der Solistin "Betty
Dorsey" aufgeführt. 8 Chöre mit über 125 Sängerinnen und Sängern nahmen daran teil.
|